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Die 80. jährige Geschichten der Löschgruppe Quetzen

Bevor die freiwillige Feuerwehr  im Jahre 1934 gegründet wurde, gab es in Quetzen bereits eine Pflichtfeuerwehr. Am 04.07.1928 wurde bei zahlreichem Besuch seitens der Quetzer Bürger von Amtmann Timmermann der erste Versuch unternommen, eine freiwillige Feuerwehr ins Leben zu Rufen. Das vorhaben scheiterte.

Zu dem darauf folgendem Brand bei Fischhändler Heinrich Schwier heißt es dann auch in der Dorfchronik: Das fehlen einer freiwilligen Feuerwehr machte sich unliebsam bemerkbar.“ So wurde dann  am 31.10.1934 die freiwillige Feuerwehr Quetzen gegründet. Die Versammlung fand in der Gaststätte Kleine statt und verlief auch nicht ganz reibungslos. Erst als Amtmann Timmermann und Amtsbrandmeister Lange die Pflichtfeuerwehr mit straffem Dienst für alle männlichen Einwohner zwischen dem 18. und 65. Lebensjahr androhten, erklärten sich die 40 Versammlungsmitglieder bereit. Christian Ernsting wurde am 29.11.1934 zum ersten Brandmeister ernannt.

Die Gerätschaften der Pflichtfeuerwehr, eine Handdruckspritze und ein zweiachsiges Wasserfahrzeug wurden übernommen. Neu angeschafft wurden zwei Hakenleitern für die Steigermannschaft, die heute noch im Geräthaus Quetzen vorhanden sind. Das Stiftungsfest fand im Jahre 1935 statt.

Der Übungsdienst war im Sommerhalbjahr alle 14 Tage von 7.00 bis 9.00 Uhr morgens. An- und Abmarsch erfolgten im Gleichschritt mit Gesang. Nach Ankunft am Übungsplatz bei dem Hof Prange 4 begann die Ausbildung an den Geräten die etwa eine Stunde dauerte. Den Abschluss bildete der Exerzierdienst mit Grundausbildung und Fußdienst, den ein Vorbeimarsch im Stechschritt abschloss.

In der Folgezeit wurden drei Feuermeldestellen in der Gemeinde Quetzen eingerichtet, diese wurden aber nicht benötigt, denn es brannte nicht mehr in Quetzen seit dem es die freiwillige Feuerwehr gab.

Im Krieg von 1939-1945 brannte am 13.02.1941 das Anwesen von Wilhelm Darlath Nr. 66 nieder. Von Hannover zurückkommende Flieger warfen Brandbomben, von denen zwei Stück Haus- und Wirtschaftsgebäude trafen. Die Rettungs- und Löscharbeiten wurden zu Beginn erheblich von feindlichem Beschuss gestört. Die Feuerwehrleute mussten mehrmals in Deckung gehen. Verletz wurde zum Glück niemand.

Aus ungeklärter Ursache brannte im Februar 1942 der Bauer Knoop, Nr. 57 ab. Bei den Löscharbeiten erlitt der Nachbar Wilhelm Gärtner eine schwere Rauchvergiftung und war sogar mehrere Stunden ohne Bewusstsein. Am 7. April 1945 brannte bei Kampfhandlungen das Haus von Heinrich Gieseking Nr. 124 und die Scheune der Ziegelei Töpker ab. Löscharbeiten unterblieben, weil die Gemeinde unter Beschuss des Feindes lag.

Der Krieg forderte auch von den Mitgliedern der Feuerwehr seinen Tribut. Während des Krieges hatte die Feuerwehr 12 Kriegstote zu beklagen.

Nach Kriegsende wurde auf Anforderung der Militärregierung der Löschzugführer Ernsting und Stellvertreter Prange inhaftiert und nach Petershagen ins Gefängnis gebracht, weil sie Parteimitglieder waren. Nach drei Tagen Haft und etlichen Verhören kehrten sie zurück. Ernsting brachte daraufhin seinen Rock zum Bürgermeister Blomenberg und stellte sein Amt zur Verfügung. Damit kam die freiwillige Feuerwehr in Quetzen wieder völlig zum Erliegen. Fritz Bade wurde zum Brandmeister von der Gemeinde bestellt und die Situation war dieselbe wie 15 Jahre zuvor. Beim Dachstuhlbrand der alten Schule im Oktober 1949 übernahm Karl Weßling das Kommando, weil Bade nicht da war. Löschwasser wurde aus Blomen Kuhle direkt nebenan entnommen.

Im Frühjahr 1951 war ein Brand bei Frau Bredemeier entstanden. Um Frau Bredemeier in etwa zur Versicherungssumme zu helfen, wurde der größte Teil des Baufälligen Hauses eingerissen. Frau Bredemeier war kinderreich und hatte ihren Mann im 2. Weltkrieg  verloren. In der Gemeinde wurden 1100 DM gesammelt und Frau Bredemeier für den Wiederaufbau zur Verfügung gestellt.

Am 22.06.1953 wurde die Stätte Bruns Nr. 30 eingeäschert. Viel zu löschen gab es aber auch bei dieser Gelegenheit nicht, weil der Blitz das ganze Gebäude zündete. Beim Brande Bulmahn Nr. 91 breitete sich das Feuer ungeheuer schnell aus, so dass ein Kind des Mieters Wilhelm Bruns durch das Fenster aus dem Obergeschoss springen musste. Am 20.05.1956 brannte durch Blitzschlag das Wohnhaus und ein Stallgebäude des Bauern Knoop Nr. 57 zum zweiten Mal ab. Hier waren außer der Pflichtfeuerwehr Quetzen auch die freiwilligen Feuerwehren Bierde und Lahde im Einsatz.

Beim Löschen der Brände Bulmahn und Knoop hatte der damalige Brandmeister Karl Weßling soviel Schwierigkeiten und Ärger, dass er diesen Posten nur weiter bekleiden wollte, wenn erneut eine freiwillige Feuerwehr gegründet wurde. Nach einigen Gesprächen mit interessierten jungen Männern kam es am 6.Februar 1957 in der Gaststätte Darlath zur Wiedergründung der Freiwilligen Feuerwehr. Karl Weßling wurde dann auch von den 21 Anwesenden als Löschgruppenführer gewählt.

Die Handdruckspritze und das Wasserfahrzeug sind von der Pflichtfeuerwehr übernommen worden und wurden beim Brand von Bruns Nr. 30 am 30.12.1957 das letzte Mal eingesetzt. 1958 erhielt die Löschgruppe dann ein Tragkraftspitzenanhänger mit einer TS 8/8 Pumpe. Im Jahre 1961 wurden dann durch die Inbetriebnahme des zentralen Wasserversorgungsnetzes die Probleme der Löschwasserversorgung weiteargehend gelöst.

Die Alarmierung der Gruppe erfolgte durch den Einbau von Luftschutzsirenen und im Sommer wurde der Trockenturm im Gerätehaus errichtet.

Am 24.07.1961, Abends ab 23.00 Uhr brannte die Scheune von Wilhelm Lange nieder. Die Alarmierung der Löschgruppe geschah ziemlich spät. Erst als Bierde mit Martinshorn an der Gaststätte Darlath vorbeifuhr, wurde man Aufmerksam. Der Nachbar Heinrich Niemeyer fand vor Aufregung nicht die Telefonnummer um Quetzen zu alarmieren. Am 23.07.1963 gab es einen Großbrand in Quetzen. Durch Blitzschlag wurde das Gehöft des Landwirtes Fritz Lange eingeäschert. Vieh und Mobiliar konnten gerettet werden. Die Rettungsarbeiten geschahen jedoch zum Teil Kopflos. So fand man am nächsten Tage zusammen mit guter Kleidung eine Speckseite und Blumentöpfe in einer Decke eingewickelt.

Am 5. Januar 1964 brannte eine Wohnbaracke auf der Hackshorst, das TLF 16 aus Lahde und einige Kameraden aus Quetzen mussten sich durch einen Schneesturm, mit Sichtweiten unter 50m bis zur Hackshorst vorkämpfen.

Am Sonntag dem 31.05.1964 richtete die Löschgruppe Quetzen das Amtverbandsfest aus. Amtbrandmeister Wiebke konnte dem Kreisbrandmeister Neidiger 495 angetretene Feuerwehrmänner melden. Eine Zahl die vorher noch nie erreicht worden ist. Ein Spielmannzug aus Rusbend und sechs Feuerwehrkapellen sorgten für Marschmusik. Am 18.04.1967 übernahm Quetzen mit 6 anderen Löschgruppen den VW Bully, der TSA wurde wieder verkauft.

Am 5. Mai 1970 hatte sich die Löschgruppe beim Brand Zimmermann Nr. 105 zu bewähren. 12 Kameraden waren nach kurzer Zeit zur Stelle und der größte Teil des Wohnhauses konnte erhalten werden. Am 6 Mai 1972 kam es dann zu einer ganz anderen Herausforderung für die Löschgruppe. Es stand das Fußballspiel gegen den Schützenverein an. Der Schützenverein war in Roten Trikots, weißen Hosen und roten Stutzen gekleidet, also topp ausgestattet und hochmotiviert. Die Löschgruppe konnte lediglich weiße bis leicht gelbe Feinrippunterhemden aufbieten. Das Ergebnis lautete am Ende dann aber 5:5 nach Elfmeterschießen.

Am 16. August des Jahres 1972 verstarb der langjährige Löschgruppenführer Karl Weßling. Auf der Jahreshautversammlung am 5. Januar 1973 wurde dann der Kamerad Werner Pook zum Löschgruppenführer ernannt.

In den 70er Jahren war die Löschgruppe Quetzen bei vielen Pokalwettkämpfen erfolgreich und bereits ein 2. Platz wurde als schmerzliche Niederlage empfunden.

Am 15.04.1980 gab es dem zum Spatenstich für den Neubau des Gerätehauses. Nach dem ca. 3.200 Arbeitsstunden erbracht wurden, konnte am 06.11.1981 die Einweihungsfeier stattfinden und Löschgruppenführer Werner Pook übernahm den symbolischen Schlüssel von Bürgermeister Wilhelm Krömer.

Am 21.09.1983 wurde durch einen Großbrand die Gaststätte Darlath mit Wohnhaus und Saal ein Opfer der Flammen. Unsere Wehr war mit 27 Kameraden im Einsatz und aufgrund des starken Südwindes konnte sich das Feuer rasch im gesamten Gebäudekomplex ausbreiten, lediglich die Zweigstelle der Volksbank wurde verschont. Als Ursache des Feuers, das einen Schaden von ca. 3 Millionen Mark anrichtete wurde ein defekt in der elektrischen Anlage vermutet.

In der Nacht zum Samstag dem 8. Februar 1986 kam es bei eisiger Kälte erneut zu einem Großbrand in Quetzen. Das Anwesen des Landwirtes Karl Schering wurde zum Opfer des Flamenmeeres. Beim eintreffen der ersten Kräfte stürzten bereits Decken ein und die Feuerwehrleute standen den Flammen machtlos gegenüber. Kühe, Rinder, Schweine und Schafe kamen in den Flammen um. Die Bewohner hatten sich rechtzeitig retten können.

Am 22.12.1988  wurde ein neues Fahrzeug, ein TSF, von der Löschgruppe übernommen und aus eigenen Mitteln der Löschgruppe im laufe der Jahre immer besser Ausgestattet. So wurden weitere Funkgeräte, Schaumangriff und bessere Beleuchtung eingebaut.

Am 16.01.1993 trat dann eine neue Generation, mit Thomas Wessling und Torsten Wiehe an die Spitze der Löschgruppe Quetzen. Werner Pook, der viele Jahre mit sehr viel persönlichem Einsatz die Geschicke der Löschgruppe in sicheren Bahnen geleitet hatte wurde zum Ehrenbrandmeister ernannt.

Ostern 1995 fand das erste Feuerwerk in Quetzen statt. Aufgrund dessen, das der Löschgruppe kein Brennplatz mehr zur Verfügung stand, ist gemeinsam mit Frank-Jürgen Pook diese Idee entstanden. Diese Veranstaltung  hat die kleine Quetzer Wehr und natürlich die Ortschaft Quetzen weit bekannt gemacht.

Auf der Jahreshautversammlung im Jahre 1996 übernahm dann Frank Jürgen Pook das Amt des Löschgruppenführers. Thomas Weßling war aus persönlichen Gründen von seinem Amt zurückgetreten.

Am 04.07.2000 kam es erneut zu einem Brand eines landwirtschaftlichen Anwesens in Quetzen. Bei Aumann auf dem Masloh, waren 15 Kameraden der Quetzer Wehr, neben acht weiteren Löschgruppen im Einsatz. Durch das schnelle Eingreifen der Einsatzkräfte und die nachbarliche Unterstützung konnte hier das Vieh vor den Flammen gerettet werden.

Am 02.08.2003 übernahm Mirko Büsterfeld die Führung unserer Wehr. Frank-Jürgen Pook war es aus beruflichen Gründen nicht mehr möglich, dieses Amt mit vollem Einsatz auszuüben.

Am 29.11.2005 gab es dann etwas ganz ungewöhnliches für die Löschgruppe Quetzen. Es gab an diesem Tag 2. Alarmierungen. Scherzhaft wurde im Anschluss gefragt ob Quetzen eine Berufsfeuerwehr braucht. Gegen 5:00 Uhr morgens brannte ein Haufen gestapeltes Brennholz an der Rückwand eines Wohnhauses in Lahde. Der zweite Einsatz war ein Küchenbrand in Frille.

Auf dem Masloh in Quetzen kam es am 11.04.07 zu einem Zimmerbrand. Durch das schnelle Eingreifen des Zug III konnte das Feuer im Schlafzimmer schnell unter Kontrolle gebracht werden und ein Übergreifen auf das gesamte Wohnhaus verhindert werden.

Am 01.02.2010 gab es ein tragisches Eriegnis auf dem Hof Klanhorst. Das Feuer in dem Behindertenwohnheim konnte schnell durch den Alarmkreis 2 unter Kontrolle gebracht werden, doch trotz eines Großaufgebotes des Rettungsdienstes und sofortigen Reanimationsmaßnahmen erlagen 2 Personen ihren Verletzungen noch vor Ort, dreizehn weitere wurden leicht verletzt.

Am 29.04.2010 machten sich die Kameraden Wilfried Ernsting, Torsten Wiehe und Mirko Büsterfeld auf den Weg nach Rendsburg in Schleswig-Holstein um das neue Fahrzeug, ein TSF-W, abzuholen. Die feierliche Übergabe fand dann am 05.05.2014 gemeinsam mit den Löschgruppen Ilse und Ilserheide auf dem Sportplatz in Ilserheide statt. Da für das neue Fahrzeug ein LKW Führschein benötigt wurde und feststand, dass zu wenig Fahrer zur Verfügung stehen, musste gehandelt werden. Für die Kameraden Willi Bleeke, Heiko Köhn und  Torsten Wiehe wurde der Anteil der Kosten für den Führerschein, der nicht von der Stadt getragen wird, aus den Überschuss vom Osterfeuerwerk finanziert.

Am 10.06.2012 hatten wir alle Quetzer Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 17 Jahren zu einer Veranstaltung auf dem Dorfplatz eingeladen.  In Zusammenarbeit mit der Jugendfeuerwehr Bierde wurden Fahrzeuge und die Tätigkeit in der Jugendfeuerwehr vorgestellt. Die Jugendarbeit in Quetzen wird, nachdem sie Mitte der 90er Jahre eingeschlafen war, nun gemeinsam mit der Jugendfeuerwehr Bierde durchgeführt.

Am 01.03.2013 wurde um 23:08 Uhr ein Wohnungsbrand an der Bückeburger Straße gemeldet. Wir waren hier ersteintreffende Gruppe und mit der neuen technischen Ausrüstung und einem wasserführenden Fahrzeug war man bestens für den Innenangriff gerüstet. Die brennende Gastherme im Obergeschoss war schnell unter Kontrolle.

Etwas weiter ging es dann für die Kameraden Willi und Matthis Bleeke vom 08.06. – 11.06.2013. Die Bezirksreserve Detmold wurde zum Elbhochwasser nach Schönebeck gerufen. Der Einsatz, mit sehr wenig Schlaf, ging an die Belastungsgrenze, aber der Dank der Bevölkerung aus Schönebeck klingt noch bis heute nach.

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